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unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

SG 98/05 4.A.F.II.I.M.54.

original Thema anzeigen

19.09.24, 19:28:22

stavblue0815

geändert von: joehau - 21.09.24, 01:54:15

Hallo zusammen,

heute ein SG 98/05 W11 C G HAENEL SUHL mit folgendem Truppenstempel:

4.A.F.II.I.M.54.

Ist er echt und wenn ja, wie könnte die Auflösung lauten?

Ein Stück von einer Holzgriffschale wurde wohl einmal ergänzt - vielleicht
die Reparatur eines größeren Ausbruches. Hätte das Holz keine andere
Maserung und Farbe, hätte ich das nicht sehen können. Auch scheint das
Stück mit Scheide möglicherweise grau brüniert worden zu sein - das
haben wir ja hier schon mal ausgiebgig diskutiert.
Aber vielleicht ist das auch nur Patina?
Wie kann man das unterscheiden?

Vielen Dank für Eure Zeit und Mühe,

beste Grüße

Ferdinand
20.09.24, 00:58:40

ulfberth

geändert von: ulfberth - 20.09.24, 12:26:39

Der Truppenstempel steht für die 1915 aufgelöste leichte Munitionskolonne des II. Bataillons Fußartillerie-Regiments Nr. 4, Waffe Nr. 54.

Gruß

ulfberth
20.09.24, 08:02:52

AndyB

geändert von: joehau - 21.09.24, 01:45:20

Moderator hat schon alles gesagt. Das Problem ist hier auch
der Haltestift, weil es nicht mit knauf plan geschliffen ist.
Also der wurde getauscht, die griffschalen sind hier zu klein,
und jemand hat die schrauben unfachmaenisch entfernt. Dabei
wurde kleine Teile des Holzes um die oeffnungen ausgebrochen,
die farbe der klinge spricht fuer entrosten in phosphor sauere,
dadurch ist alles phosphatiert, also grauer unterton, sowas ist
nicht zeitgenoessisch.

Ein S98/05aA mit einheitstempel bleibt aber interessant.
20.09.24, 15:13:05

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 20.09.24, 15:43:47

Vielen Dank für die Antworten,

ja der Verdacht, dass die Färbung der Klinge wohl nicht zeitgenössisch ist, hat sich erhärtet. Daher freut micht die Auflösung des Truppenstempels umso mehr:

Das war doch die Truppe, die dann die Munition für die Artillerie nach vorne gebracht hat oder?

Zuletzt noch Bilder in Gesellschaft mit zwei "Artilleristen"

Einen haben wir hier schon besprochen.

Beste Grüße

Ferdinand
21.09.24, 00:12:09

ulfberth

Die leichten Munitionskolonnen gehörten zu den fechtenden Truppen!

Die Mobilmachung erfolgte durch hierzu bereits im Frieden bestimmten Truppenteile. Fahrzeuge, Ausrüstung, Geschirr und Stallsachen lagerten im zuständigen Artillerie-Depot. Gleiches galt auch für die Munition, einschließlich der Werkstoffe, Handfeuerwaffen und blanken Waffen. Sie führten auch die Bezeichnung des Bataillons, für welches sie aufgestellt wurden.

Gruß

ulfberth

21.09.24, 01:51:21

stavblue0815

geändert von: joehau - 21.09.24, 01:58:55

Vielen Dank - ja, das ist wohl offensichtlich: ich bin noch ein Anfänger, aber
ich lerne gerne dazu. Soll ja auch bald ein neues Buch zur Formationsgeschichte
herauskommen, das mir ein sehr freundlicher Händler gestern auf der Börse
in Greding schon im Voraus angepriesen hat. Das werde ich mir dann wohl
zu Gemüte führen.

Bei dem Thema Greding: Entgegen den Unkenrufen auf einer anderen Seite,
fand ich die Messe super, da habe ich auch dieses Stück und den anderen
oben gezeigten "Artilleristen" her - und das doch "billiger" als im Vergleich
zu den meisten Internethändlern, wenn sie überhaupt solche Stücke haben.
Ich hoffe, diese Messe bleibt uns erhalten, allein wegen der Gespräche.

Beste Grüße

Ferdinand
21.09.24, 18:11:39

39Füsilier

Hallo
Schöne Stücke hast du da.
Meine Frage ist: Hat das Ari.SG71/98 eine Blechscheide oder Lederscheide?
grüße 39Füsilier
22.09.24, 07:13:06

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 22.09.24, 07:34:43

Zitat von 39Füsilier:
Hallo
Schöne Stücke hast du da.
Meine Frage ist: Hat das Ari.SG71/98 eine Blechscheide oder Lederscheide?
grüße 39Füsilier


Dankeschön und guten Morgen! Es hat eine Lederscheide. Es ist laut Händler ein unberührter Dachbodenfund aus Belgien.

Seine laut Händler mögliche Geschichte: Als die Soldaten über Belgien und Holland kommend in ihre Heimat zurückkehren wollten, mussten sie vor der holländischen Grenze sämtliche Waffen zurücklassen. So könnte es wohl 1918 zuletzt in die Scheide gesteckt worden sein, 100 Jahre auf einem belgischen Dachboden geschlummert haben und ist endlich nun auch heimgekehrt. Es ist immer noch in dem Zustand, wie es gefunden wurde.

Anbei noch Fotos von der Scheide - kleiner Wehrmutstropfen auf dem zweiten Bild: Der Stempel auf der Lederscheide ist nicht mehr erhalten, oder es gab ihn nie - ich habe zum Vergleich der Scheide, ein Stück daneben gelegt, das wir hier besprochen haben.

Beste Grüße

Ferdinand
 
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