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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Infanterie-Offizier-Säbel, evtl. Süd-Deutschland

original Thema anzeigen

 
30.05.25, 18:32:24

Eisenhauer

Ich möchte hier einmal einen Infanterieoffizierssäbel vorstellen, über den ich bisher rein gar Nichts in Erfahrung bringen konnte. Erst bei 1ten Solinger Blankwaffentreffen gab es einen Hinweis, weil ich das Stück ausgestellt hatte.
Technische Daten: Gesamtlänge in Scheide versorgt = 85cm,
Klingenbreite 33mm, die Spitze in der Rückenlinie. Beidseitig ein breiter Hohlschliff, Klingenlänge 65cm.
Am Klingenansatz beidseitig das "Solinger Tor" und auf dem Klingenrücken den "Notenschlüssel".
Ansonsten gebläute Klinge noch mit ordentlich vergoldeten Zierelementen s. Fotos. Kein Hersteller. Mund- und Ortblech verziert und mit gelöstem Knochenleim fixiert, keinerlei Krampen.
Ein Besucher meinte, daß es sich um ein frühes stück für Füselieroffiziere handele.Laut Kling trugen Füselieroffiziere bis 1797 den Degen. Dann erfolgte der Wechsel auf einen kurzen Säbel, der mit einem schwarzen Bandelier über die Schulter getragen wurde. Ab 1799 erfolgte dann der Wegfall des Bandeliers und die Trageweise am Leibriemen.
Ich stelle das Stück hier einmal zur Diskussion ein.
30.05.25, 18:33:42

Eisenhauer

Nunmehr noch ein Fotosatz:
30.05.25, 19:38:04

mario

Guten Abend. Ich würde den Säbel auch bei der Infanterie sehen, schon wegen der Scheide. Aber hat den der Sammler was von Preußen gesagt?
Gruß Mario
30.05.25, 21:04:15

Eisenhauer

Hallo, Mario.
Seine Meinung Preußen, Füselieroffizier in der Trageweise zwischen 1797 und 1799. Daher habe ich ihn hier mal mit einem Fragezeichen eingestellt. Er hat ein baugleiches Stück mit dem gleichen Dekor in seiner Sammlung und verwies auf Veröffentlichungen von Maier und Kling.
Mein Stück habe ich vor ca. 40 Jahren von Privat gekauft.
30.05.25, 22:29:36

Clouseau

geändert von: fritz1888 - 31.05.25, 12:22:49

Auch wenn ich mich wiederhole:

„Rolf Hofmann hat in einem Artikel in der Zeitschrift für Heereskunde, Jahrgang 2003, Heft 410, S. 179 ff., anhand von mehreren Exemplaren die Merkmale herausgearbeitet, die ein preußischer Füsilier-Offizier-Säbel haben muss.“.

Dem oben zitierten Satz war weder 2003, noch 2022 etwas hinzuzufügen. Jetzt haben wir Mitte 2025…


Quelle: Deutsches Blankwaffenforum, Fragen zu Stempel und Signaturen jeder Art, Beitrag vom 13.01.22, zum Thema „Säbel a´la Fussilier“.
31.05.25, 11:59:40

ulfberth

geändert von: ulfberth - 31.05.25, 12:32:13

Einzelne ältere Beiträge aus der Zeitschrift für Heereskunde (ZfH) können gegen Kostenerstattung angefordert werden. Für Mitglieder der Gesellschaft ist dieser Service kostenfrei. Die Anfrage dann bitte mit Mitgliedsnummer!

HIER

Gruß

ulfberth
31.05.25, 12:23:54

fritz1888

Lieber Clouseau,

Da mich der Artikel interessierte, habe ich Dir schnell die entsprechenden Links eingestellt.

Danke für die Hinweise.

02.06.25, 12:05:08

Clouseau

Hallo fritz1888,

vielen Dank für die Links. Ich bin noch oldschool und erwarte von einem wahrhaft Interessierten den geringen Aufwand, eine ihm genannte Quelle selbst weiter zu recherchieren.

Wichtiger erscheint es mir zum einen, die Überschrift zu korrigieren, denn die mögliche Truppengattung sind nun einmal die Füsiliere. Bei der Gelegenheit könnte zudem der ein oder andere Tippfehler korrigiert werden, um die Lese- und sonstige Qualität eines Fachforums zu steigern.

Darüber hinaus sollte das Thema aus dem Bereich „Preußen – bis 1814“ verschoben werden, da die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine preußische Waffe handelt, gegen Null tendiert.
02.06.25, 18:37:02

Eisenhauer

Ich habe mir in der "Nahleihe" die zitierte Nr.410 besorgt und studiert :lesen: und siehe da, die Verneinung einer preussischen Herkunft ist korrekt. Weder Typ I noch zwei erfüllen die optischen Eigenschaften dieses Säbels. Es stimmen nur gewisse Grundtendenzen.
Aber im großen Wagner bin ich auf eine gewisse Übereinstimmung gestoßen. Hier wird auf Tafel 64,Seite 426, ein Säbel Prima Plana, der österreichischen Unteroffiziere abgebildet. Die Griffkappe mit dem Löwenkopf und dem auffälligen Vernietdom darauf und dem oben breiten Griffbügel, nach unten deutlich schmaler werdend, sind identisch. Lediglich die Mitteleisen der Parierstange und der Endknopf fallen anders aus.
Es erscheint mir so, daß dieses Säbelmodell "Pate" gestanden hat und dies hier vorgestellte Stück eher im süddeutschen Raum einzuordnen ist. Leider läßt sich die Herkunft nicht weiter einengen.
Danke für die Beiträge.
Gestern, 11:38:07

corrado26

geändert von: corrado26 - Gestern, 11:38:29

Wenn man sich die Mühe macht, den BADEN-Band meines Freundes Gerd Maier durchzuschauen, findet man den hier gezeigten Säbel. Vielleicht hilft das ja...............
 
 
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