B L A N K W A F F E N
DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Der Säbel ist kaputt - wer kann helfen?

original Thema anzeigen

13.05.10, 00:40:36

limone

geändert von: limone - 14.05.10, 21:49:42

Der Säbel ist kaputt - wer kann helfen?

Der Säbel, nach ersten Recherchen ein Piratensäbel (P.S. n/M), ist kaputt; wohl Materialschwäche - wer weiß Rat?
Mit Sekundenkleber (Cyanacrylat-Klebstoffen) habe ich ich nicht so gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht ein Inlay?

Ein Foto des Schadens:


Grüße

Carsten
13.05.10, 01:48:10

mario

geändert von: mario - 13.05.10, 09:40:08

Ach herjeh,
da ich auch schon Erfahrungen mit solch hochwertigen ähnlichen Säbeln gemacht habe und die kleine Amazone nicht enttaüschen wolte, dazu kommt noch, dass es der wichtigste Säbel an meiner Wand ist und der Nachwelt erhalten bleiben muß.
Steck was rein in das hohle Ding und gut. :D
Gruß Mario
13.05.10, 02:12:04

limone

geändert von: limone - 13.05.10, 02:46:27

Nach weiterem Quellenstudium könnte "P.S." auch für "Plaste-Säbel" stehen!

(Vgl. S. Berthmann (Entwurf): Plaste und Elaste aus Schkopau, Leuchtreklame des Kombinats VEB Chemische Werke Buna, Hersteller: Neontechnik Halle 1978, Material/Technik: Kunststoff, Stahlblech, Leuchtstoffrohr, Deutsches Historisches Museum, Inventar-Nr.: 1991/627.)

oder aber für:

"Plastik-Säbel"

(Vgl. www.fechten-im-norden.de)

Bevor diese Frage letztendlich geklärt ist, würde ich von einer Reparatur absehen! Durch vorschnelle Restaurierungsversuche könnten wertvolle Hinweise über Hersteller, Produktionsmethode, Verwendungsart und -häufigkkeit unwissentlich für immer zerstört werden!

Das Stück sollte daher zunächst fachgerecht im Ist-Zustand konserviert werden, um auch späteren Generationen die "Spurensuche" mit vielleicht besserem technischen Equipment zu ermöglichen.

Silikonspray oder Glycerin sollen sich bei der Konservierung von Kunststoffen, zum Beispiel Fahrzeugkarosserien, bewährt haben...


Grüße

Carsten
13.05.10, 07:02:40

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 13.05.10, 07:05:09

Zitat von limone:
Durch vorschnelle Restaurierungsversuche könnten wertvolle Hinweise über Hersteller, Produktionsmethode, Verwendungsart und -häufigkkeit unwissentlich für immer zerstört werden!
Durch intensives Studium dieses Forums, und mit etwas Allgemeinwissen, möchte ich versuchen, hier einen Beitrag zu verfassen.

Konzentrieren wir uns auf den Schaden. Im Grunde genommen ist dieser ein "Overkill" für das Gebrauchsobjekt. Auch die beste Restaurierung, zumindestens mit den uns gegenwärtig zur Verfügung stehenden Mitteln, stellt die aktive Benutzung als Offen- oder Defensivwaffe nicht wieder her. Die weitere Verwendung als Übungswaffe braucht aber nicht ausgeschlossen werden, allerdings ohne den direkten Kontakt mit festen oder flüssigen Stoffen. Für die sanfte Zerschneidung von Luft, vergleichbar mit Schattenboxen oder Taijiquan, darf der Säbel auch künftig seinen Dienst tun dürfen.

Mein Vorschlag ist, die von Carsten im Startbeitrag erwähnte Verwendung eines Inlays (Stützhülse), einige Zentimeter in beiden Richtungen (Gefäß und Klinge) eingeschoben. Diese sollte fest, mit den sich durch den Bruch voneinander entfernten Teilen, verbunden werden. Das gelingt in diesem Fall wohl nur durch Kaltpressschweißen (kurz Kaltschweißen) mit einem lösemittelhaltigen Nassklebstoff. Das Inlay sollte dazu aus dem selben Material wie der Säbel bestehen, da sich nur Polymere mit gleicher Zusammensetzung, gleich gut zusammensetzen lassen.
Sekundenkleber eignen sich meist nicht. Man könnte es an nicht sichtbaren Stellen mit Klebstoffen für Teich- und Poolfolie ausprobieren, auch bei der Installation im Sanitärbereich werden Kunststoffklebemittel verwendet; die Kontaktaufnahme mit dem Klempner des Vertrauens könnte zu einer Klebeprobe führen.

Jetzt noch zu den im Zitat erwähnten Bedenken. Wie an dieser Stelle (zweiter Absatz) erwähnt wird, sind die Bedenken real. Ich empfehle, alle bisherigen Erkenntnisse zur Waffe schriftlich niederzulegen und in den hohl ausgebildeten Teilen zu verwahren. Ebenso die Art der zur Anwendung gelangten Reparatur sollte erwähnt werden. Dieses kann auf herkömmlicher Weise (Tinte auf Papier) geschehen, aber auch mittels digitalem Speichermedium (SD-Card, USB-Stick etc.). Da man die Entwicklung der Speichermedien, und vor allem der Speicherlesetechnik, nicht voraussagen kann, sollte die herkömmliche Methode angewandt werden. So kann auch künftig unsere heutige Vorgehensweise nachvollzogen werden.

Gruß,
Thomas
13.05.10, 22:42:18

limone

Ja - ich glaube das ist die angemessene Vorgehensweise. :D

Vielen Dank

Carsten
 
Powered by: phpMyForum 4.2.1 © Christoph Roeder