Ich habe seit einigen Monaten eine späte Liebe zu Blankwaffen entwickelt und einige "schnittfeste" Replikas eines berühmt/berüchtigten US Händlers erworben.

Obwohl die Klingen der Säbel tatsächlich recht beeindruckend schneiden (wie in zahllosen Werbevideos auf Youtube demonstriert), bin ich was Gewicht, Führigkeit und Handwerksqualität der Stücke angeht sehr unzufrieden.

Amerikanern (denen ja auch zusammengetackerte Behausungen aus Pressholz als "Häuser" verkauft werden können) mögen von der "Qualität der überteuerten "made in India" Produkte begeistert sein - meine Vorstellung einer guten Replika orientieren sich jedoch leider an den Details von Qualitätsprodukten aus Solingen - nur werden die heute noch irgendwo in dieser Qualität gebaut??

Warum schaffst Du Dir nicht ein schönes Original an?

Das kostet, wenn Du ein wenig suchst, nicht viel mehr und ist noch "echte Solinger Qualitätsware".

Ob Du es dann zum Fechten nehmen (und demolieren) willst, musst Du selber sehen, wenn Du es in Händen hältst.

Vielleicht entwickelst Du ja eine Liebe zu Dingen mit Geschichte...


Grüße

Carsten

Nö, denn seinerzeit wurden noch Waffen gebaut, Heute sind es Design-Versuche mit Absatzabsichten.

Diese ganzen Erklärungsversuche zu Schnitthaltigkeiten etc. sind ok, dienen aber nur dem Kommerz. Ja, die Klingen sind scharf, haben aber keine Geschichte. Das sollte beim Interessensgebiet Blankwaffen ein wenig mehr auschlaggebend sein.

Willkommen im Forum. :)

Gruß,
Thomas

Hallo Thomas :)

"sollte" das Interessengebiet Blankwaffen nicht auch Platz für "Quereinsteiger" bieten, deren Interesse primär auf solide Handwerkskunst und Waffentauglichkeit gerichtet ist?

Nicht daß wir uns mißverstehen: ich finde im rückblickenden Vergleich die guten alten Zeiten von Preußens Glanz&Gloria im deutschen Kaiserreich viel attraktiver als die Lebensumstände die wir augenblicklich in unserer Heimat vorfinden!

Nur wenn es sich vielleicht in den nächsten Jahren mal ergeben sollte anstürmende "Sarrazenenhorden" aus meinem Kleingarten fernzuhalten, so wär mir eine geschichtslose scharfe Klinge (mit welcher ich dann wohl erst einmal eigene Geschichte schreiben müsste) lieber als ein geschichtsträchtiges "Alteisen" mit geringerer "Manstop-Wirkung"... :fencing:

gern auch das!

doch wo kann ich ein Solches finden - ohne gleich wieder auf den nächsten Abzocker hereinzufallen??

was wäre denn z.B. ein reeller Preis für so einen schönen Artilleriesäbel wie er beim "Zietenhusar" zu sehen ist?

nur wenn es denn auf "Leben oder Tod" ginge - nur so zum Spaß würde ich nur meinen IndoAmidreck demolieren wollen! :p

das ist nicht schwer:
da reicht schon der Vergleich von Detailfotos der Solinger Qualitätsarbeit mit dem was augenblicklich meine Wand behängt... :rolleyes:

Über Preise reden wir ja hier im Forum öffentlich nicht, weil das ein heikles Thema ist.
Allgemein gesprochen: Wenn Du keinen Wert auf eine bestimmte Truppenzugehörigkeit legst und es Dir egal ist, ob mit Scheide oder ohne, ist die Sache durchaus bezahlbar - Sollte die Info nicht ausreichen: Schick mir oder irgend jemandem, der sich im Forum mit Deinen "Wunsch-Stücken" beschäftigt hat, eine PN - da wird Dir sicher weitergeholfen.


Grüße

Carsten

den Eindruck hatte ich beim "Googlen" auch schon: es scheint beim "Alteisen" wird mindestens ebensoviel Geschäft gemacht wie bei den geschichtslosen scharfen Klingen :(

Truppenzugehörigkeit, Hersteller und Stempelungen wären mir wumpe, eine möglichst unverbeulte passende Scheide allerdings wäre schön!

Als "durchaus bezahlbar" empfinden im Übrigen unsere Miteuropäischen Nehmerländer wohl auch ihre Schuldenberge - solange sie diese nur nicht selbst abtragen müssen... ;)


Da ja wieder keine heiklen Realpreise veröffentlicht wurden sei hiermit ein jeder der bei diesem Thread Betroffenheit spürt persönlich von mir benachrichtigt und PNne mir seine Preiserfahrungen!

Hallo Michael,

Klingen zur Selbstverteidigung sind im Forum kein Thema. Dieses Thema ist in Kampfkunstforen aber sehr gut aufgehoben. Sollte heutzutage mit einer Blankwaffe - welcher Provenienz auch immer - "Geschichte geschrieben" werden, wird diese nicht im Kontext zu unserm Forum stehen. Denn diese Blankwaffe wird anschließend in keiner Sammlung Platz finden, höchstens in der Asservatenkammer der Polizei.

Natürlich beschäftige ich mich als Sammler historischer Blankwaffen auch mit sogenannten "Replikaten". Das wird zur Pflicht, allein zum Verleich mit den originalen, um die eigene Sammlung frei von Fälschungen und "neumodischen Kram" zu halten.

Die Benutzung einer historischen Blankwaffe als Übungsgerät ist aus der Sicht von Sammlern verwerflich. Eine Nutzung als Selbstverteidigungswaffe ist nur in der absoluten Not heraus eine Möglichkeit, diese aber neben der Hauseinganstür griffbereit hängen zu haben ist unnötig und aus gesetzlicher Sicht nicht empfehlenswert. Zur Selbstverteidigung selbst geben die oben erwähnten Foren ausreichend Wissensmaterial. Nur soviel, eine ungeübte Person kann im (engen) Wohnraum mit einer längeren Klinge wenig ausrichten. Da hat der offensive Angreifer mit krimineller Absicht und ebendsolchem Potential den Vorteil, egal mit welchem Gegenstand er versucht gegen einen vorzugehen. Aber, auch das ist kein Thema in unserem Forum.

Zu den Preisen: Bezüglich des auf der zu meiner Webseite verlinkten Säbels wird jede "ordentliche" Replik das Gleiche bis zum Doppelten kosten. Eine qualitativ hochwertige Klinge, hergestellt nach individuellen Wünschen, wird so viel Kosten wie eine historische Blankwaffe aus dem Mittelalter. Preise diesbezüglich können den Ergebnislisten aus zeitnahen Auktionskatalogen entnommen werden, oder bei Blankwaffenhändlern.

Meine Empfehlung: Das mittel- und langfristige Beschäftigen mit historischen Blankwaffen einerseits, die Beschäftigung der angewandten Selbsverteidigung über Fachleute andererseits und mit Letztgenannten die entsprechend geeignete Waffe eruieren.

Gruß,
Thomas

Meine pessimistische Vorstellung spielte ja gar nicht "heutzutage" sondern in kommenden Zeiten wenn wieder mal Sarrazenenhorden durch friedliebende Städte und Vorgärten marodieren.

In diesen Zeiten dürften dann auch die Asservatenkammern der Polizei längst geplündert und jeder Mann froh darüber sein etwas Empfehlenswertes - ob nun geschichtsträchtig oder nur brauchbar scharf - neben der Hauseingangstür hängen zu haben.



Dank auch Deiner Mühen mir brauchbare Antworten auf die gestellten Fragen des Threads zu geben, konnte ich jetzt die befriedigende Anwort zur Klärung der unbefriedigenden Situation erhalten, daß es leider (noch) keine/n Hersteller hochwertiger Repliken von geschichtsträchtigen deutschen Militärsäbeln gibt und der Markt für die wenigen guten Originale wohl auf dem Mond ist.

Damit will ich zufrieden sein und Eure Kreise nicht weiter mit meiner ungehörigen Motivation stören!

Ich bewundere Carsten und Thomas für diese Geduld auch mit den eigentümlichsten Ansichten mancher Zeitgenossen.
Da ich auch eine Offiziersdarstellung, neudeutsch Reenactment, betreibe interessiert mich das Thema Repliken auch. Von den allermeisten Darstellern werden allerdings Originale verwendet, auch weil es keine qualitätvollen Repliken gibt.
Was haltet ihr von diesen:
http://wkc-solingen.de/newshop/deutsch/index.html

Moin Kinders !

Ich finde es immer wieder süß, wie doch sofort "politisch korrekt" Panik geschoben wird, wenn es auf die ursächliche Verwendung der heißgeliebten BlankWAFFEN kommt...

...bald müssen die Klingen noch rosa bemalt werden, damit sie nicht so gefährlich aussehen. Es könnte ja jemand Anstoß an diesem Anblick nehmen.

Amüsierter Gruß

jaeger7-de