10.12.13, 12:38:36
olgaulan
Hallo,
Ich habe da ein Perkussionsgewehr bekommen, welches ich nicht zuordnen kann.
Gesamtlänge: 121cm . Da die zwei vorderen Laufringe sehr nah beieinander sind und eine Bajonettwarze nicht vorhanden ist, denke ich das dieses Gewehr gekürzt wurde. Auf den Laufringen sind Stempel eingeschlagen, welche ich als "P" deute. Auf der Laufoberseite befindet sich eine Marke mit den Buchstaben E - L - G mit einem Stern.
Ich danke Euch schon mal im Voraus für die nützlichen Informationen.
Gruß olgaulan
11.12.13, 08:21:22
corrado26
In den 1870er bis 1880er Jahren haben Lütticher Büchsenmacher im großen Stil in ganz Europa Unmengen an Waffen und Waffenteile aus Altbeständen aufgekauft, sie zusammengebaut und verändert. Danach wurden diese Waffen an die damaligen Kolonien und Drittweltländer in Südamerika verkauft. Das war ein riesen Geschäft und hat sich für die Lütticher Produzenten wirklich gelohnt.
Zu dieser Gattung Waffen gehört das fragliche Gewehr, welches offensichtlich aus unterschiedlichsten Teilen entstanden ist. Erst nach dem Zusammenbau ist das Stück dann beschossen worden und erhielt so den belgischen Schwarzpulverbeschussstempel. Das "P" auf den Laufringen könnte im übrigen auf die Firma Pistor in Schmalkalden hinweisen, die natürlich nicht das ganze Gewehr, sondern nur die Laufringe gefertigt haben dürfte.
corrado26