Kurhessen - "WK" - Degen
09.02.12, 00:28:04
limone
geändert von: limone - 21.10.16, 17:02:18
Kurhessen: "WK"-Degen
Ich habe kürzlich einen etwas lädierten Degen erhalten, auf dessen Stichblatt ich die Buchstaben "WK" lese. Könnte das ein kurhessischer Beamtendegen sein (WK = Wilhelm, Kurfürst)?
Ich frage so "eierig", weil ich noch keinen kurhessischen Beamtendegen gesehen habe, das Chiffre "WK" jedoch schon...
...vielleicht weiß ja einer von Euch mehr :)
Grüße
Carsten
09.02.12, 08:51:03
corrado26
Als jahrzehntelanger Talersammler schaut man wegen Monogrammen bei "Flämig, Monogramme auf Münzen und Medaillen" nach und findet das identische Monogramm "WK" unter den Nummern 5722 bis 5726. Es wir dort dem hessischen Kurfürsten Wilhelm I. 1803-1807 und 1813-1821 zugeschrieben.
Gruß
corrado26
10.02.12, 18:53:03
limone
geändert von: limone - 10.02.12, 18:53:22
Das ist schön zu hören, ich hatte das vermutet.
Weiß zufällig jemand, wo man ein Vergleichsobjekt sehen könnte (Foto, Buch, Museum...)?
Grüße
Carsten
06.03.12, 00:23:02
limone
Es wir dort dem hessischen Kurfürsten Wilhelm I. 1803-1807 und 1813-1821 zugeschrieben.
"WK" auf einem Sponton.
Grüße
Carsten
21.10.16, 22:36:55
limone
Eine Frage zum Degen hinterhergeschoben:
Das "WK" ist ja aufgelegt, an dem Pflanzenkranz drumherum erkennt man Schleifspuren und der Hintergrund des WK ist anders strukturiert.
Könnte es sein, dass da ein "JN" ausgesfeilt wurde?
Grüße
Carsten
06.11.16, 01:05:38
limone
geändert von: limone - 06.11.16, 02:34:52
Herrgott, nun ziert euch doch nicht so!
Einmal möchte ich etwas von euch wissen... :(
Ich möchte diesen Degen restaurieren, habe aber kein weiteres Stück gefunden.
Kann mir jemand sagen, wie der fehlende Griffbügel ausgesehen hat?
Er wird wohl so ähnlich ausgesehen haben, wie auf der anhängenden, phantasievollen bayerisch inspirierten Collage, ich wüsst's aber gern genau!
Nun gebt euch doch mal ein wenig Mühe!
Dieses Degenmodell mit dem markanten Löwenkopf mit senkrecht verlaufendem Mähnenkragen wird sich doch irgendwo finden lassen!
Grober Zeitrahmen: Anfang 19. Jahrhundert.
6-kant Klinge, oberes Drittel vergoldet, gebläut.
Da das WK später aufgelegt wurde, kann es ein westphälisches oder französisches oder... Modell sein.
Ein Degen aus der Zeit der Rückkehr des Kurfürsten nach der Westphalenzeit, wie die Säbeltasche auf dem letzten Foto. Auch hier: Das WK ohne Krone.
Zum Vergleich auf Foto 2 ein weiterer "WK"-Degen aus dieser kurzen Periode. So hat er gewiss nicht ausgesehen!!!
Euer unzufriedener
Carsten
06.11.16, 07:31:45
Zietenhusar
...an dem Pflanzenkranz drumherum erkennt man Schleifspuren und der Hintergrund des WK ist anders strukturiert.
Guten Morgen, Carsten,
ich möchte erst einmal feststellen ob ich auch dasselbe sehe, was Du siehst. Meinst Du mit Schleifspuren die unten auf dem Foto von mir
rot eingekreisten Bereiche? Dort könnte sehr wohl Material abgetragen worden sein, um die
jetzige Auflage anzupassen. Ich denke nicht, dass das vom Herausschleifen einer mutmaßlich vorherigen Auflage her stammt. Allerdings kann das auf dem Foto anders herüber kommen als es tatsächlich ist.
Den "anders strukturierten Hintergrund" sehe ich nicht. Wenn da vorher tatsächlich etwas ausgeschliffen und angepasst wurde, müsste es meiner Meinung nach noch ganz anders aussehen. Farblich sieht alles recht homogen aus, selbst die Auflage. Die Löcher für die Auflage sind meines Erachtens zeitgenössisch. Geht ein Foto von der Rückseite des Stichblattes zu machen?
Wie ist denn der von mir
blau eingekreiste Bereich zu beurteilen? Schaut die Auflage über den Rand des Stichblattes heraus?
Gruß,
Thomas
06.11.16, 07:38:34
Zietenhusar
Ich vermute einen vormalig vorhandenen Steg zwischen Griffring und -kappe, siehe Foto, aus gleichem Material.
06.11.16, 10:25:06
limone
Mojn Thomas,
zumächst herzlichen Dank für Deine Antworten! :)
Zu 1.:
Richtig, die Auflage ist für das ursprüngliche Blattdekor etwas groß, daher sind einige Blätter abgefeilt. Das WK war ursprünglich mit 4 Klemmen durch 4 Löcher befestigt, von denen jedoch 3 abgebrochen sind, daher ist sie lose. Rückseite und Bohrungen sehen alt und homogen aus.
Mein Gedanke: Vielleicht war dort etwas anders aufgelegt.
Zu 2.:
Die Hilze ist durch Rosten und Quellen der Angel aufgeplatzt, da war keine Einlage!
Da der Degen sicher nicht als Unikat gefertigt wurde, muss sich doch irgendwo ein Bruder mit Griffbügel finden lassen!
Vielleicht hilft das weiter.
Danke
Carsten
06.11.16, 18:22:48
corrado26
Bei Aries habe ich diese Zeichnung gefunden. So oder zumindest ganz ähnlich müsste Dein Degen ausgesehen haben
corrado26