09.12.19, 14:54:13
heinrichhermann
Meinen Gruß zuvor!
haute habe ich diesen Säbel bekommen. Nach vielen rumrecherchieren habe ich die Vermutung, daß es sich um einen 1796 Light Cavalry in der Offiziersversion ohne Grifflappen handeln könnte.
Hersteller der Klinge ist P.Henrichs & Grah, Solingen, was ja kein Hindernis ist.
Die Maße:
Gesamtlänge 920mm
Klingenlänge 815mm
-Breite 30mm
-Dicke 6,5mm
Gefäßlänge 110mm
Länge Parierlappen 23mm
Gewicht 590g (!)
10.12.19, 18:07:10
heinrichhermann
hier kommen noch einige Bilder.
Auffallend ist für mich das sehr kleine Gefäß (passt für Handschuhgröße 7,5 mal so gerade), die eher geringe Klingendicke und -Breite und das für meine Begriffe ziemlich niedrige Gewicht.
Die mit Rochenhaut(schadhaft)bezogene Hilze hat eine ziemlich aufwendige Drahtwicklung (einfach - zweifach gedreht - einfach).
Das Gefäß hat ca. 1mm vertikales Spiel, was eventuell auf das Vohandensein einer Fingerschlaufe hindeuten könnte.
Die Spitze ist zierlicher als ein normaler 1796er, ich habe allerdings auch eine derartige Spitze bei einem vergleichbaren Stück gefunden.
Beim Alter schwimme ich ziemlich. So ganz genau habe ich nicht gefunden, ab wann denn Henrichs & Grah derartige Klingen hergestellt haben kann (1820?) oder doch eher?
Für Kritik und weitere Informationen wäre ich dankbar.
Viele Grüße vonne Küste
Andreas
11.12.19, 00:16:19
ulfberth
Ich würde den Säbel nicht als die Waffe eines Kavalleristen, sondern eher als die eines unberittenen Dienstgrades deuten. Dafür würde auch der abgeschliffene Schlepper sprechen.
Hier einmal einige Beispiele aus Sachsen um 1860. Säbel dieses Typs werden dort von den unteren Militärbeamten geführt. Die Feldwebel der Infanterie führen ebenfalls ein ähnliches Modell, wenngleich mit Griffbelederung und Pandurenspitze. Alles in allem halte ich das Stück eher für die Waffe einer unteren Charge der Fußtruppen, ohne es einem speziellen Land zuordnen zu können.
Gruß
ulfberth
11.12.19, 12:59:57
blacky21
geändert von: blacky21 - 11.12.19, 13:02:30
Derselbe Säbel,aber mit beledertem Griff.Scheide geingfügig anders.Der messingmontierte Säbel(daneben) soll nach Hilbert Sachsen sein.Dieser hat die in der Zeit üblichen Gravuren,aber keinen sichtbaren Hersteller.
11.12.19, 13:39:00
blacky21
Damit keine Mißverständnisse entstehen,der Feldwebelsäbel ist eisenmontiert.
11.12.19, 15:18:13
heinrichhermann
das sieht ja aus wie dieser hier, ebenfalls ein Hendrichs & Grah
www.swordforum.com
wobei dort ein 1796er nicht bewiesen wird.
Ich sehe da allerdings einen typisch geformten Parierlappen (rechtwinklig mit halbkreisförmigem Abschluss), während die Parierlappen bei meinem Exemplat sich allmählich leicht verjüngen.
Das Schleppblech scheint in der Tat geschliffen zu sein; es sind zwar nur wenige Schleifspuren tast- und sichtbar, aber sehr wohl alte, feine, quere Feilspuren, als ob mal jemand die Schleifspuren geglättet hätte. Ist aber nur eine Vermutung.