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unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Verstellschlüssel / Excelsior- und Rollgabelschlüssel

original Thema anzeigen

 
21.04.25, 15:34:28

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 26.04.25, 12:09:01

Zitat von Zietenhusar:
Ich wollte und brauchte eigentlich keinen weiteren Verstellschlüssel, aber dann dachte ich an unser spannendes Thema hier.
Same procedure. Heute war ich nochmal auf dem Flohmarkt, bei dem ich gestern den zuvor vorgestellten Verstellschlüssel erwarb. Trotz seiner gewaltigen Ausmaße übertrifft er den von Ferdinand am 28.02.2025, um 17:03:59 Uhr vorgestellten "Koloss aus den USA" nicht. Ich wollte ihn nicht kaufen, weshalb ich ihn auf dem Markt nur fotografierte, siehe die ersten beiden Fotos. Dann frug ich doch nach dem Preis und so ergab es sich...

Gesamtlänge; 600 mm (24 Zoll)
max. Spannweite: 65 mm
Gewicht: 2751 g

Keine Herstellerangabe.

Gruß,
Thomas

Nachtrag am 26.02.2025: Hinzufügung eines Fotos zum Vergleich mit einem kleinen Verstellschlüssel gleicher Bauart und einer Länge von 205 mm.
25.04.25, 12:23:36

stavblue0815

Zitat von Zietenhusar:
Trotz seiner gewaltigen Ausmaße übertrifft er den von Ferdinand am 28.02.2025, um 17:03:59 Uhr vorgestellten "Koloss aus den USA" nicht.


Viel hat aber nicht gefehlt ;-)

Heute ein Namenloser mit D.R.G.M Stempelung und lustiger Funktionsweise: Auch wenn er ziemlich starr und störrisch aussieht, ist sein Mechanismus sehr leichtgängig.


Nachfolgend die Bilder vom 659 Gramm schweren und 267 mm langem Stück:

Bild 1 bis 3: das ganze Stück in seiner Funktion

Bild 4: Seitenansicht

Bild 5: Fokus auf das Maul

Bild 6: Fokus auf die Markierung: "D.R.G.M."


Beste Grüße
Ferdinand
26.04.25, 06:50:18

Zietenhusar

Zitat von stavblue0815:
ein Namenloser mit D.R.G.M Stempelung und lustiger Funktionsweise:
So einen habe ich noch nie gesehen, geschweige denn geahnt, dass es Schlüssel mit dieser Mechanik gibt. Ich bin schwer beeindruckt und froh, dass Du ihn vorstellst.

Dank und Gruß,
Thomas
26.04.25, 12:42:30

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 26.04.25, 12:57:54

Danke Thomas, mich faszinieren diese vielfach unterschiedlichen Mechanismen auch sehr, wobei ich mittlerweile schon etwas suchen muss, um einen neuen Mechanismus zu entdecken. Doch Internet sei Dank gibt es noch so einige interessante Kameraden, die hier auf eine Vorstellung warten:

So hier der "LITTLE WILLE": Er kommt als Rohrschlüssel mit ausschließlich englischen Markierungen daher, stammt aber laut museum-digital-rheinland von dem deutschen Hersteller Stahl-Wille aus Wuppertal-Cronenberg. Stahl-Wille ist insoweit ein bemerkenswertes Unternehmen, da es auch nach 160 Jahren Firmengeschichte für sich in Anspruch nimmt, das Versprechen: "Made in Germany" noch ernst zu nehmen.

Nun zum Stück selbst: witzig ist die Möglichkeit die bewegliche Gabel in vier verschiedenen Positionen am Griffstück anbringen zu können. Der zum vertikalen Griff betrachtete horizontale Sitz der Gabel ermöglicht diese Variationen. Im zerlegten Zustand erinnert der Griff mit seinen vier scharf gezahnten Flächen am Kopf an einen mittelalterlichem Streitkolben.

Nachfolgen die Bilder vom 353 mm langem und 1167 Gramm schwerem Stück:

Bild 1 und 2: Das ganze Stück mit unterschiedlichen Positionen der beweglichen Gabel

Bild 3: zerlegt

Bild 4 und 5: Markierungen: "HIGH CLASS DROP-FORGED STEEL" und "LITTLE WILLE 14""

Bild 6 und 7: Fokus auf den Griffkopf


Beste Grüße
Ferdinand
08.05.25, 13:57:03

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 08.05.25, 14:32:24

Nochmal Mauser: eigentlich wollte ich nur meine Sammlung mit einem unbeschädigten Stück ergänzen und stellte witzigerweise fest, dass es von diesem Typ ebenfalls unterschiedliche Größen gibt: er ist kleiner als der Kleinste vom Extremsammler Tool Addict (Minute 7:44): Ich habe dessen Kleinsten, den ich auch schon mal hier vorgestellt habe, zum Vergleich mit diesen hier eingestellt und auch zum Größenvergleich mit meinen Größten. Ja, ja Sammler und so.

Nachfolgend die Bilder vom 112 mm langem und 79 Gramm schweren Stück:

Bild 1 bis 3: das ganze Stück

Bild 4: im Vergleich mit seinem Serienkollegen

Bild 5: im Vergleich mit meinem Größten Mauser

Bild 6: neben meinen beiden bisher wohl vollständigen Serien


Beste Grüße
Ferdinand
08.05.25, 14:11:03

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 08.05.25, 14:13:27

Dieser Schlüssel enthält ebenfalls keinen "neuen" Mechanismus, aber ich konnte mich nicht zurückhalten, da er eine D.R.G.M.-Nummer enthält: 320344

Anhand dieser Nummer lässt sich die Eintragung zeitlich auf 1907 einordnen. Also ein altes Stück, dass am Griff schon mehrfach mit Lack überstrichen wurde. Nachdem der Lack die Funktion nicht beeinträchtigt, habe ich das Stück in Ruhe gelassen:

Nachfolgend die Bilder vom 199 mm langem und 441 Gramm schweren Stück:

Bild 1 bis 3: das ganze Stück

Bild 4: Fokus auf die Markierungen: "D.R.G.M." und "320344"


Beste Grüße
Ferdinand

17.05.25, 02:07:01

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 17.05.25, 02:09:52

Ein namenloser Deutscher stellt sich vor: Seinen besonderen Mechanismus verleiht ihm die gegenläufige Schraube. Ich habe ihn nicht zerlegt. Sein Holzstiel lässt sich wie ein kleines Kunstwerk für sich betrachten: Haben ihn doch wohl hundert Jahre gezeichnet. Er steht bis heute jederzeit für den Einsatz bereit und schmückt ihn schlicht auf seiner Stirn das Kainsmal: "STAHL"!

Nachfolgend die Bilder vom 326 mm langem und 1494 Gramm schweren Stück:

Bild 1 bis 4: Ansichten

Bild 5: Es lebe die Kunstfreiheit

Bild 6: Fokus auf den Mechanismus

Bild 7: "STAHL"


Beste Grüße
Ferdinand

17.05.25, 04:39:13

Zietenhusar

Wieder so schöne Werkzeuge. :p

Den kantigen Holzgriff vom aktuell vorgestellten Verstellschlüssel finde ich ganz besonders toll, da dieser zugleich als "Bedienelement" zum Verstellen dient. Damit ist er einfacher gehalten und noch schneller in der Bedienung.

Vielen Dank, Ferdinand, für die Präsentationen.

Gruß,
Thomas
17.05.25, 18:34:40

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 18.05.25, 10:37:41

Danke Thomas - so langsam bin ich mit allen mir bekannten Deutschen "Hauptvarianten" durch - es gibt bei mancher Variante noch technische Modifizierungen, also noch so manche Untervariante, aber diese sind sehr rar gesät. Aber man weiß ja nie, was noch alles auf einen wartet ;-) So habe ich mich nun mal wieder im englischen Sprachraum auf die Jagd begeben und diesmal von der Insel diesen "echten" Engländer erstanden.

Nachdem dieses witzige Stück aufgrund seiner kuriosen Funktion und drolligem Aussehen weltweit die Werkzeugsammlerszene begeistert und in keiner Sammlung fehlen darf, habe ich auch nach etwas Recherche eine Quelle über diese Firma finden können: Der Gründer Charles Richards begann ab 1860 mit der Herstellung von Werkzeugen. Eine Werbeanzeige für dieses Stück datiert von 1937. 1980 wurde die Firma übernommen, die Fabrik in Darlaston geschlossen und endete die Firmengeschichte. Noch heute stehen die Industrieruinen - zumindest kann man diese noch in vorgenannter Quelle bestaunen. Die Funktion ist simpel wie witzig: Durch das Drehen der Schnecke verstellt man stufenlos die Gabel. Eine Feder hält die Gabel auf Spannung und in der gefundenen Position.


Nachfolgend die Bilder vom 210 mm langem und 396 Gramm schweren Stück:

Bild 1 bis 3: Ansichten in verschiedenen Verstellpositionen

Bild 4 bis 6: Rück- und Seitenansichten

Bild 7: Fokus auf die Funktion

Bild 8: "BURSTON 26 - 1 - 32 BRITISH PAT. 384468"

Bild 9: "CHAS. RICHARDS & SONS LTD. DARLASTON ENGLAND"


Beste Grüße
Ferdinand


30.05.25, 18:48:40

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - Gestern, 08:58:16

Diesen Rollgabelschlüssel hat die Vandegrift Manufacturing Co. aus Shelbyville in Illinois hergestellt. Theodore F. Vandegrift hat diesen Schlüssel am 07. September 1897 patentieren lassen. Zu den wichtigsten Kunden dieses Schraubenschlüssels zählte wohl die Deering Harvester Company: dieser Hersteller erwarb sich in diesen Zeitraum im berühmt-berüchtigten “the Harvester Wars” – dem Krieg der Erntemaschinenhersteller – einen bis heute nachhallenden Ruf: Der Konkurrenzkampf zwischen den größten Erntemaschinenherstellern eskalierte aufgrund der Überproduktion dermaßen, dass Vertriebler Landwirte bestachen, Erntemaschinen der Konkurrenz sabotierten und auch untereinander handfeste Auseinandersetzungen nicht scheuten. Der Krieg der Erntemaschinen endete 1902 mit der Fusion der fünf größten Konkurrenten.
Ob dieses Stück am Erntemaschinenkrieg teilgenommen hat, darf insoweit bezweifelt werden, da diesem auf der anderen Seite zur Patentnummer die für diese Stücke typische „Deering“-Markierung fehlt. Dieses Stück gelangte wohl vom Hersteller in den direkten Handel.


Nachfolgend die Bilder vom 215 mm langem und 693 Gramm schweren Stück:

Bild 1 bis 3. Das ganze Stück

Bild 4: zerlegt

Bild 5: Fokus auf die Markierung: „PAT SEP 7 97“


Beste Grüße
Ferdinand
 
 
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