Hallo, habe einen Extraseitengewehr bayrische Artillerie 1892. Hersteller Alexander Coppel. Die Klinge ist vernickelt mit beidseitigem Schriftzug IN TREUE FEST.
Wer kann mir einen Tip geben wie ich den Rost auf der Fehlschärfe beseitigen / stoppen kann ohne den Nickelüberzug übermäßig zu beschädigen ??

Danke und Gruß

Karl-Heinz

Hallo Karl-Heinz,

Du sprichst ein allseits bekanntes, und nicht einfach zu behebenes Problem an. Da sich aktiver Rost auch unter der angrenzenden Vernickelung befindet, sollte er auch dort aufgehalten werden. Das geht bis zu einem gewissen Grad mit Öl. Ob unterkriechendes Öl für den Zusammenhalt von Stahl und Nickel förderlich ist, kann ich mir persönlich nicht vorstellen. Das hängt von der Beschaffenheit der jeweiligen Nickelschicht ab.

Das ursprüngliche Problem ist, so auch in Deinem Fall, der Rost auf der Fehlschärfe, welcher sich aus dem Bereich unter dem Griff/Parierstange heraus entwickelt hat. Um die Waffe nicht zerlegen zu müssen, braucht es im Bereich zwischen Angel und Hilze ebenfalls Öl, am Besten stark kriechendes. Um dann in der Folgezeit nicht durch schwarzes Rost-Öl-Gemisch "belästigt" zu werden, was über die Zeit wieder austritt, müßte diesser Bereich mit Waschbenzin ausgewaschen werden. Dann wieder Öl und Waschbenzin im Wechsel, so lange bis kein schwarzes Öl mehr sichtbar ist. Durch das Auswaschen des Rostes, und der permanenten Ölung, kommt es vor, daß sich die Angel anfängt zu lockern. Das ist dann ein weit weniger befriedigender Zustand, wie ich finde.

Ich würde die umliegend lose Vernickelung wahrscheinlich mit entfernen. Das nicht mit harten Mitteln, wie Drahtbürsten, Feilen oder Schleifleinen, sondern mit einer rotierenden Filzscheibe, die mit Poliermittel versehen wird. Alles was dann an Nickel mit abgeht, war nicht zu retten.
Vorsicht ist in allen Fällen in der Nähe der Parierstange geboten. Diese sollte nicht mit polierenden Mitteln und Geräten frequentiert werden, wenn man die Patina des Messings erhalten möchte. Der Rost nahe der Parierstange will aber auch entfernt werden, so bleibt das Unternehmen grundsätzlich ein schwieriges.

Gruß,
Thomas

Hallo,
ich würde es mit einem Glasfaserstift versuchen,wenn es nur kleine Stellen sind.Mit ihm läßt es sich sehr zielgenau arbeiten.Die Dentalbranche hat außerdem genügend in ihrem Schleif-u.Poliersortiment
Gruß Hans-Jochen