Die Stempel sind zumindest auf die Schnelle nicht eindeutig auflösbar.
Zumindest bei der Griffkappe dürfte es sich auch um "A.M.VII.2.5." handeln. Wie von Thomas bereits angesprochen liegen die Lösungsansätze vermutlich in den nach den Buchstagen geschlagenen Punkten. Bei der Griffkappe ist dies eindeutig, V und II sind nicht durch einen Punkt getrennt und sollten somit auch zusammen gehören. Wodurch das Zeichen auch als „VII“ und nicht als „V.D.“ zu lesen ist. Also 2. Artillerie-Munitionskolonne des VII. Armeekorps, Pistole Nr. 5.
Somit erscheint alles geklärt. Wäre da nicht der anders lautende Schaftstempel „A.M.V.D 2.5.“. Wobei nicht eindeutig sichtbar ist, wo wirklich Punkte geschlagen wurden! Hier greift die oben erwähnte Auflösung, wenngleich mit dem V. Armee-Korps, ebenfalls. Nur, für was soll das „D“ stehen? Division, Direktion, Dragoner oder Depot?
Wie bereits weiter oben ausgeführt, greift Division nicht. Gleiches dürfte auch für die Dragoner gelten. Wobei wir dann bei Direktion oder Depot wären.
Nun ist es natürlich nicht so, daß die Munitionskolonnen ihre Munition von Spandau nach Paris karrten. Diese wurde durch die normale Eisenbahn und/oder die Kolonnen der Feld-Munitionsparks zu den Haupt – und Munitionsdepots gebracht und von dort durch die Munitions-Kolonnen zum Verwendungsort weiter transportiert. Meines Wissens greifen hier dann die „D“ für Direktion oder Depot nicht. Die 2. Artillerie-Munitionskolonne bleibt eine 2. Artillerie-Munitionskolonne.
Wer Lust verspürt, kann die kriegsgeschichtlichen Werke des Großen Generalstabes zu den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71 gerne durchforsten und vielleicht eine andere, mir evtl. entgangene, formationstechnische Deutung finden.
Es gibt auch eine andere sicherlich spekulative Auflösung getreu dem Motto „reim dich oder ich fress dich“: Es wurde versehentlich statt des Stempels „II“ ein „D“ geschlagen.
Gruß
ulfberth