Säbel können auch Geschichten erzählen:
Neulich las ich in der Zeitschrift für Heereskunde Nr. 365 / 1993 auf S. 23 ff. einen Beitrag von Fred Büttner:
"
Briefe eines bayerischen Soldaten aus dem deutsch-französischen Krieg",
in dem er 13 Briefe des Korporals Leonhard Brummer (1846-1900) an seinen Bruder veröffentlicht.
Brummer wurde am 21.07.1870 zum 3. Landwehrbataillon (General-Etappen-Inspektion für die III. Armee) einberufen.
Nach der Einnahme von Orleans am 11.10.1870 wurde der Bahnbetrieb mit Villeneuve St. George und Corbeil hergestellt - dort war Brummer dann stationiert.
Am 16. November 1870 schrieb Brummer von dort an seinen Bruder:
"...Schon wieder Wache und zwar als Patrouillen-Commandant.
Es geht nämlich seit gestern sehr stark das Gerede, wir könnten hier überfallen werden. ...
Küraßiere von Orleans her sind heute durch und brachten uns die Nachricht, daß
General v. d. Tann, nachdem er 3 Stunden vor Orleans zurückgewichen, er dasselbe, nachdem er seine Truppen zusammengezogen, mit Sturm wieder genommen und 8000 Mann gefangen habe;
Blut soll es aber sehr viel gekostet haben und soll unter Andern
Major Mehn gefallen sein...".
Dieser Name erinnerte mich sofort an die Inschrift auf dem Griffbügel meines (einzigen bayerischen) Säbels:
"
Major Maximilian Mehn
gef. b. Coulmiers
9. November 1870"
...zwei Puzzlestückchen...
Grüße
Carsten