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Thema: Husarenfaustriemen an Extra-KD 89 (https://deutsches-waffenforum.de/topic.php?id=438)


Geschrieben von: gardehusar am: 14.02.08, 15:24:12
was ist hier kontrapoduktiv ??

Egal bitte einmal die Seite vom Korp frontal abbilden. Wie sieht der Anfang aus .....DANKE


Geschrieben von: limone am: 14.02.08, 15:40:35
Hallo Gardehusar,

ulfberth meint mit "kontraproduktiv" die von ihm vorgestellte Art der "bajuwarischen Bindung", die in ihrer Einfachheit unseren schweißtreibenden Bemühungen spottet.

Die Fotos von allen Seiten werde ich einstellen; wann hat man schon Mal die Gelegenheit "Meilensteine ... für Sammlergenerationen" zu setzen! freuen

Grüße

Carsten


Geschrieben von: limone am: 14.02.08, 17:31:29
Hier die versprochenen Fotos:


Geschrieben von: gardehusar am: 14.02.08, 17:39:42
DANKE das ist wirklich das erstmal das ich das so genau sehe und ich denke sehr viel auch !!!!!!!!!


Geschrieben von: ulfberth am: 14.02.08, 17:48:16
Ich kann mich den Glückwünschen meines Vorredners nur anschließen!

Gruß

ulfberth


Geschrieben von: Schwertfeger am: 14.02.08, 19:00:20
Zitat von limone:

Wer hat den armen preußischen Kavalleristen diese Art der Portepeebindung auferlegt?


Hallo Carsten,

tja, "Roß und Reiter" kann ich Dir leider auch nicht nennen, außer "Befehl von oben".

Aber vielleicht "entschädigt" Dich folgende kleine Anmerkung.

Wenn Truppenversuche durchgeführt und dazu die Waffen angeliefert wurden, überlegte man sich in der Eskadron: Wie binden wir denn nun den bisher schon immer vorhandenen Faustriemen um die neue Waffe?
Im Offizier- und/oder Unteroffizierkreis wurde überlegt, probiert, beurteilt, in der Praxis ausprobiert und anschließend bewertet. Das Ergebnis wurde dem oder besser den Vorgesetzten vorgetragen. Diese akzeptierten oder brachten sich mit Verbesserungen oder "Verschlimmbesserungen" zwinkern ein und meldeten bzw. legten Vorschläge bis "ganz oben" vor.
Im Kriegsministerium dachte ein Referent über den Vorschlag nach und legte diesen mit Anmerkungen dem Minister - und der evtl. dem König/Kaiser - vor, der dann huldvoll nickte.
Nach ein paar Wochen kam dann die Anweisung von oben, daß bei Einführung der neuen Waffe der Faustriemen (nicht Portepee!) in der vorgeschlagenen Art zu binden war.

So lief in der Regel, wenn auch von mir etwas vereinfacht, solch eine Einführung ab.

Gruß

Schwertfeger


Geschrieben von: limone am: 14.02.08, 19:08:23
Da hat sich ja bis dato nicht viel geändert...
gibt es denn eine Dienstvorschrift, in der die Art der Bindung beschrieben oder abgebildet ist?

Grüße

Carsten


Geschrieben von: Schwertfeger am: 14.02.08, 19:17:51
Hallo Carsten,

für den preußischen KD 89 ist mir bisher keine bekannt geworden. Das soll aber nicht heißen, daß es keine Weisung gab.

Nicht alles war in Dienstvorschriften (also in Buch- oder Heftform) geregelt. Viele Weisungen ergingen auch als "Einzelbefehle", das heißt es gab zu einer Angelegenheit einen Vorgang von einer oder ein paar Seiten, die an alle Betroffenen verteilt wurden.

Nachdem das preußische Kriegsarchiv in Potsdam zum Ende des II. Weltkriegs fast völlig verbrannt ist, ist vieles an "Vorschriftenwissen" verloren gegangen. Aus Sekundärliteratur, anhand von Realstücken, von alten Bildern usw. kann einiges rekonstruiert werden, aber leider nicht alles.

Gruß

Schwertfeger


Geschrieben von: limone am: 14.02.08, 20:22:34
Und woher hast Du's? zwinkern

Grüße

Carsten


Geschrieben von: Schwertfeger am: 15.02.08, 09:59:14
Zitat von limone:
Und woher hast Du's? zwinkern


Irgendwie habe ich das Gefühl, ein Loch in den Bauch zu bekommen. lachen

Also: als (wahrscheinlich) Lebensältester dieses Forums hatte ich das Glück, noch meinen Großvater, der zu Kaiser's Zeiten gedient hatte, sowie "alte" Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde u. a. auch zu diesem Thema befragen zu können. Diese haben mir bereitwillig ihr Wissen mitgeteilt und ich bin deswegen in der Lage, das hier auch zu tun.

Daneben kann man, zwar nur grob, die Bindung auch in dem Werk von Pietsch, Knötel & Collas: Das deutsche Heer, Bd. III, Tafel 192a nachvollziehen.

Gruß

Schwertfeger