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DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 
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joehau

(Mitglied)

Zitat von Mutz:
Ein Bekannter von mir kennt einen angesehenen Millitäryexperten.


Der angesehene 'Millitäryexperte' kann nur das bestätigen was hier gesagt wurde.

Wenn du den Preis aufgrund deiner Erfahrung auf Waffenbörsen um 500 EUR schätzt
und ein französischer Sammler dir schon 900 EUR geboten hat, dann erübrigt
sich ja an sich deine Frage nach dem Wert. Ich teile diese Schätzung nicht, aber
das heißt ja nichts.

26.06.14, 21:44:08

schwekapi

(verstorben)

Irgendwie verstehe ich das nicht. Wenn Du schon alles weißt und keinen Expertenrat annimmst, warum fragst Du überhaupt?


Gruß vom alten Schweden,
Thomas
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Die Liebe des Volkes ist meine Belohnung.
Wahlspruch von König Carl XIV. Johan
26.06.14, 23:35:11

ulfberth

(Moderator)

Moin!

Die Schutztruppe DOA hatte am 12. Nov. 1918 – einen Tag nach dem europäischen Waffenstillstand – ein letztes Scharmützel. Am 13. Erhielt sie die Nachricht von der Entwicklung in Europa, am 14. erfolgte das Strecken der Waffen.

DSW: Kapitulation 9. Juli 1915.

Kamerun: Kapitulation 18. Februar 1916.

Togo, Deutsch-Neuguinea und Deutsch-Samoa hatten keine Schutztruppe, sondern jeweils eine Polizeitruppe. In Kiautschou ebenfalls keine Schutztruppe sondern Marineteile.

Wie aus der oben gezeigten Auflistung hervorgeht, gab es nach 1918 faktisch keine Kaiserliche Schutztruppe mehr. 1919 wurde die Auflösung der überseeischen Gebiete im Vertrag von Versailles (Artikel 119-127) geregelt und danach durchgeführt. Im Oktober 1920 erfolgte daraufhin die offizielle Auflösung der Schutztruppen und auch des „Kommandos der Schutztruppen“. Das Reichskolonialamt ging im Februar 1919 in das Reichskolonialministerium über. Diesem oblag nun die Abwicklung der ehemaligen Schutzgebiete.

Die Bestimmung der Truppenstempel durch Gottscho1914 ist korrekt. Ein Bezug zu irgendwelchen Schutzgebieten besteht bei dem Säbel nicht.

Die Beurteilung des k.S.98 aufgrund eines unklaren Fotos ist schwierig. Eine Verwendung mit dieser Scheide in den Schutzgebieten würde ich verneinen.

Nicht ausgeschlossen werden kann eine spätere Nutzung im Bereich des Deutschen Kolonialkrieger-Bundes. Hier wurde in Verbindung mit der Schutztruppenuniform gelegentlich recht eigenwillige Varianten getragen. Nur, dies betrifft einen Zeitraum nach 1922!

Gruß

ulfberth



www.seitengewehr.de
27.06.14, 10:33:34

Mutz

(User)

Zitat von schwekapi:
Irgendwie verstehe ich das nicht. Wenn Du schon alles weißt und keinen Expertenrat annimmst, warum fragst Du überhaupt?


ja, wenn soll man denn da nun glauben. Den Leuten in einem Forum (PM´s wie der ist kaum was wert gebe dir 200Euro usw..) oder einen französischen Gutachter, der für mehrere Museen tätig ist.

So, ich kopiere hiermmal den Teil der Mail rein.
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Cher Monsieur,

Es ist eine Anmaßung von Laien, die ihr Wissen von Hören/Sagen oder aus der Litaratur beziehen. Natürlich ist es möglich, das dieser Artilleriesäbel n/A zur kaiserlichen Schutztruppe gehörte. Auch die Stemplung 1920 ändert da nichts dran. Alleine die Aussage, es gab 1916 keinen Nachschub mehr, ist schon falsch.
Viele solcher ehemaligen KS Stücke, wurde aufgrund von nostalgie, nicht erneut gestempelt, sofern sie den Besitzer nicht wechselten. Bei der Neubestemplung belies man es auf der Scheide.
Ich besitze mehrere Stücke (einige schon seit 40 Jahren), welche 1916 abgenommen sind und zweifellos, da Träger pers. bekannt, von der kaiserlichen Schutztruppe stammten. Darunter sind auch vier 1920 und ein 1921 gestempelte.

Sehr geehrter Herr xxxxxx, glauben sie nicht alles, was man ihnen serviert. Denn dann hätte wir ja so viele Fachleute in unseren Lande und bräuchten uns keine Gedanken um den Nachwuchs zu machen.
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21.07.14, 09:59:50

Zietenhusar

(Hausmeister)

Um den Lesern unseres Forums - und speziell dieses Themas - den Sachverhalt verständlich zu machen, sind noch nachfolgende Punkte darzulegen.

1. Zur Aussage...
Zitat von Mutz:
Es ist eine Anmaßung von Laien, die ihr Wissen von Hören/Sagen oder aus der Litaratur beziehen.
...möchte ich rückfragen, worauf die Aussage des französischen Fachkollegen beruht?

2. Im nachfolgendem Zitatausschnitt habe ich mal die optischen Hervorhebungen entfernt, dann liest sich die Aussage besser:
Zitat von Mutz:
Natürlich ist es möglich, das dieser Artilleriesäbel n/A zur kaiserlichen Schutztruppe gehörte.
Dazu die Frage, war die Verwendung offiziell und somit durch AKO oder irgend einer anderen Behörde veranlasst und bestätigt? Wo liest der deutsche Sammler das nach?

Nachfolgender Aussage ist nichts hinzuzufügen, das ist quasie ein Motto:
Zitat von Mutz:
...glauben sie nicht alles, was man ihnen serviert.


21.07.14, 13:06:03

Gottscho1914

(Moderator)

Bei dieser brillanten Anwort des französischen Gutachters ,
sollte man doch seinen Namen nicht verschweigen.

Gruß Jens



21.07.14, 14:50:25

Mutz

(User)

Zitat von Gottscho1914:
Bei dieser brillanten Anwort des französischen Gutachters ,
sollte man doch seinen Namen nicht verschweigen.

Gruß Jens



Namentlich möchte er nicht in diversen Foreen auftauchen. Musste dies zusichern.


21.07.14, 20:09:04

Clouseau

(Mitglied)

Hallo Mutz,

wenn das zugesichert wurde, kann ich dies natürlich verstehen.

Ist jedoch meiner Meinung nach ungewöhnlich für hochkarätige Waffen- und Heereskundler, da diese sich mit qualifizierten Beiträgen (wenn es sich auch hier nur um eines der diversen Internet-Foren handelt) doch in der Regel eine internationale Reputation verschaffen können und dies auch i. d. R. mit offenem Visier tun.

An welchen Museen ist er denn tätig? Dann könnte man ja dort an ihn herantreten, denn er dürfte ja Zugang zu außergewöhnlicher Literatur und Vergleichsstücken aus mehreren Sammlungen verfügen, die den Laien normalerweise verborgen bleiben.

Gruß
Clouseau



22.07.14, 07:26:20

joehau

(Mitglied)

Zitat von Clouseau:

... an ihn herantreten, denn er dürfte ja Zugang zu außergewöhnlicher
Literatur und Vergleichsstücken aus mehreren Sammlungen verfügen,
die den Laien normalerweise verborgen bleiben.


Das wäre doch in der Tat eine echte Bereicherung ! Man sollte
keine Gelegenheit auslassen, sein bescheidenes Wissen durch
die Erfahrung wirklicher Experten zu erweitern.

Gruss Jörg

22.07.14, 17:17:03

leila100

(Mitglied)

Hallo Mutz,

es ist genauso, wie Clouseau es schildert:
Du hast einen stinknormalen Artilleriesäbel.
Späte Ausführung mit Holzgriff. Früher war
dieser Griff mit Leder überzogen. Sehr
ausführlich hat Gottscho 1914 die Truppenstempel
beschrieben. Da gibt es nichts hinzuzufügen.

Der Zustand ist tatsächlich sehr gut. Leider für Sammler
nicht so interessant, da er nicht nummerngleich ist. traurig

Es deutet nichts, aber auch gar nichts darauf hin, dass
Dein Säbel bei den kaiserlichen Schutztruppen geführt wurde.
Das ist eine Tatsache, die auch von Experten und schon gar
nicht von Unbekannten, wiederlegt werden kann.
Deal

Gruß Ingo



23.07.14, 17:56:12
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