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Thema: M1811 - P1796 Hannöverscher Cambridge Dragoner Säbel (https://deutsches-waffenforum.de/topic.php?id=7875)


Geschrieben von: Siggyn am: 13.03.19, 19:49:53
Hallo liebe Sammlerfreunde.

Ich habe schon einige Beiträge von euch gelesen und hoffe , dass ihr mir helfen könnt.
Ich habe mir einen schönen Blüchersäbel für meine Wand gekauft und möchte gern wissen, was sie Stempel bedeuten.
Vielleicht kann ich so erfahren, wo er im Einsatz war.
Ich konnte schon einige Stempel lesen: K.U.B. 18
und B.T.29.12, A 27 und "861" auf dem Klingenrücken ( könnte vielleicht die Ausgabe sein -1861, oder die Arsenalnummer )
Scheide und Säbel sind nummerngleich gestempelt. freuen

Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Liebe Sammlergrüße Siggyn


Geschrieben von: joehau am: 14.03.19, 03:30:25
Hallo Siggyn,

willkommen im Forum !

Und Glückwunsch zum 'Blücher'-Säbel !

Deine Fragen ließen sich besser beantworten, wenn Du ein paar Fotos
hochladen könntest. Dann wird dir bestimmt erschöpfend Auskunft gegeben.


Gruß Jörg


Geschrieben von: Siggyn am: 14.03.19, 20:34:52
Ich habe hier mal ein paar Bilder hochgeladen.


Geschrieben von: joehau am: 14.03.19, 22:13:38
Ich fange mal mit dem einfachsten, dem zuletzt gültigen Truppenstempel, an:

B.T. 29.12. -- Divisions-Brückentrain Nr.29, 12.Waffe


Geschrieben von: ulfberth am: 15.03.19, 09:27:18
Endlich wieder einmal ein Stück mit Geschichte. In diesem Fall die der Königlich Hannoverschen Armee. Die Faszination liegt bei dem Säbel darin, daß man mit 3 Truppenstempeln fast ein Jahrhundert Militärgeschichte betrachten kann.

C D A 27
Cambridge Dragoner Regiment, 1. Eskadron (A=1), Waffe 27

sowie

K U B 78
Königs Ulanen Regiment, 2. Eskadron (B=2), Waffe 78

Anbei eine Grafik über die Formation der hannoverschen Kavallerie aus Bredow/Wedel.

Die Farbtafeln stammen aus dem Werk von "Uniformkunde" von Richard Knötel und die Bedeutung und Funktion des Brückentrains sollte aus den beiden Fotos ersichtlich sein.



Gruß

ulfberth


Geschrieben von: Siggyn am: 15.03.19, 10:53:33
Vielen Dank.
Ich finde ihn auch sehr schön. Er bekommt einen guten Platz.

Kann man rausbekommen, ob der Säbel schon 1815 in Waterloo verwendet wurde oder erst im Deutsch deutschen bzw. deutsch französichen Krieg ?

Viele Grüße Siggyn


Geschrieben von: ulfberth am: 15.03.19, 11:28:19
Der Säbel entspricht durch die tief sitzenden Griffkappenlappen und der dünneren Parierstange den englischen 1798ern Säbeln und dürfte auch von dort stammen. Für 1814/15 gibt es m. E. keinen wirklich belastbaren Hinweis, da diese Säbel bis in die 1830er Jahren aus England bezogen wurden. Stichwort „Personalunion“.

Ob das Regiment 1863/64 in Holstein und Lauenburg beteiligt war, müßte bei der Truppengeschichte nachgelesen werden. 1866 dürfte der Säbel Verwendung gefunden haben, ob dies für 1870/71 ebenfalls zutrifft, ist aus dem Truppenstempel - den ich später einordnen würde - nicht zu ersehen.

Für alle weiteren Detailfragen empfehle ich Ihnen „Seifert, Gerhard, Stefanski, Claus; Der "Blüchersäbel" , Nassau, 2001“.

Gruß

ulfberth


Geschrieben von: Siggyn am: 15.03.19, 17:29:49
Nochmals vielen Dank.

Ich bin schon auf der Suche nach dem Buch gewesen. Bisher erfolglos. Ich suche weiter.

Gruß Siggyn


Geschrieben von: ocram am: 15.03.19, 18:50:49
Schöner Säbel, gefällt mir gut, Glückwunsch zu diesem Stück Geschichte freuen .

Hab da auch noch einen nummerngleichen Blücher. Details zu dem würden mich
auch interessieren. Wenn ich es bei meinem richtig deute, war er beim
Königs-Infanterie-Regiment (6.Lothringisches) Nr 145.

Grüße
Marco


Geschrieben von: Clouseau am: 15.03.19, 18:51:11
ulberth liegt richtig mit der Bestimmung des britischen Ursprungs. Bei Säbeln
der Hannoverschen Armee ist das sehr oft, eher immer, der Fall.

Der fragmentarisch erkennbare Herstellerstempel deutet auf WOOLLEY hin (s. Foto).
Die Firma James Woolley aus Birmingham lieferte das Modell Light Cavalry Troopers Sword,
Pattern 1796 unter verschiedenen Stempelungen.

1796 - 1800: WOOLLEY & Co.,
1803 - 1808: WOOLLEY, DEAKIN & DOBBS,
nach 1808: WOOLLEY

Es gibt wohl auch noch die Varianten
WOOLLEY, DEAKIN & DUTTON (1811 – 1815) sowie
WOOLLEY DEAKIN DUTTON & JOHNSON

(bei weiteren Teilhabern hätte wohl die Klinge verlängert werden müssen....).