Na ja, das kommt drauf an. Eine wirkliche Restaurierung einer kostbaren Waffe kann schon auch sehr aufwändig sein und jeden "Heimwerker" bei weitem überfordern. Im Falle Deines Säbels beispielsweise könnte man das Gefäß öffnen, und das Griffleder komplett erneuern inc. Wicklung. Das ist nicht von Pappe!
Oder nimm Vergoldungen, die zu ergänzen sind, angebrochene oder fehlende Metallteile, die ergänzt werden, Scheiden, die neu angefertigt werden (allgemein Lederarbeiten), etc...
Dagegen ist das Reinigen so manches Gemäldes durch Abnehmen der Oberflächenfixierung eine relativ einfache, wenn auch zeitaufwändige Prozedur. (Im Gemäldebereich ist oft die meiste Arbeit das Beseitigen vorheriger, unsachgemäßer "Restaurierungen"!)
Zurück zu den Waffen: Schau sie Dir an, die völlig verschliffenen Klingen, die von jeder Patina befreiten und mit dem elenden Zaponlack überzogenen Messinggefäße. Das Internet ist voll davon! Völlig totrestaurierte Waffen, die nicht nur dadurch ihren Charme, sondern auch einen Großteil ihres Wertes verloren haben und das nur, weil irgendwer meint, er müsse eine alte Waffe "restaurieren"! Ohne jede Ehrfurcht von den zwei-, dreihundert Jahren, die dieses Stück auf dem Buckel hat.
Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=nbpYcjoy4Xc
Meine Meinung daher in den meisten Fällen: Konservierung ja, eine wirkliche Restaurierung nur in Ausnahmefällen!
Klar, ein bißchen "Entrosten" kann ja jeder... Hm, mit achtziger Papier und dann stellt sich auch noch raus, daß der vermeintliche Flugrost die original Schwärzung der Oberfläche war! Und zu guter Letzt die Schneide über die elektrische Schleifscheibe gezogen, das funkt so schön...
Ich weiß, ich habe das jetzt alles ein weinig überspitzt formuliert. Natürlich muß das alles jeder selbst entscheiden. Und auch wissen, was er sich zutraut. Indes, ich rate zur Vorsicht!
Viele Grüße vom Ulanen